Was ist mit dem Hotel Anabella (Balatonfüred) passiert?

Nun sind wir drei Mal hintereinander ins Anabella, Balatonfüred, Ungarn, gefahren. Den alten sozialistischen Charme hat das Hotel auch nach über 25 Jahren nach der Wende nicht abgelegt. Noch immer stehen die rosa Plüschsessel aus Vorwendezeiten im Foyer. Noch immer patrolliert der Parkplatzwächter über den Vorplatz und reserviert gegen ein paar Euros einem einen schönen Parkplatz am Eingang des Hotels; desgleichen die Kellner einen Tisch im Restaurant. Auch das Essen wird weiterhin mit der Zeit eintönig, da es sich früher oder später wiederholt. In unserem Fall kam nach drei Tagen wieder das gleiche ins Büffet und somit auf den Tisch.
Und dennoch irgendetwas ist anders. Irgendwas hat sich geändert. Am abends vollem Foyer kann es alleine nicht liegen: kostenloses WLAN!
Die Außenanlagen sehen gepflegter als früher aus. Das Essen, obwohl auch hier die Unsitte des salzlosen Kochens Einzug gehalten hat, schmeckt auch einem verwöhnteren Gaumen. Frische Salate zum Abendessen wie auch die umfangreichere Auswahl an Käse und Wurst zum Frühstück zeigen eine Veränderung. Auch fällt auf, dass man sich bemüht am Büffet immer rechtzeitig für ausreichend Nachschub zu sorgen, so dass selten leere Platte zu finden ist.
Während ich noch vor ein paar Jahren dem Anabella den Rücken gekehrt hätte, und wir nur noch in das Hotel gegangen sind, weil es bequem über die TUI zu buchen ist und unser Ausweich-Hotel dagegen über private Initiative und in gebrochenem Englisch nur gebucht werden kann, würde ich nach den diesjährigen Erfahrungen sofort wieder dort meinen Urlaub verbringen.
Jedoch stellt sich hier die Frage, da dieses Hotel seit der Wende nur notdürftig modernisiert wurde, wie lange die Danubius-Gruppe den Betrieb aufrecht erhält; wann das Hotel dem „Schicksal“ seines Schwester-Komplexes, dem Füred, folgt und voll entkernt, komplett modernisiert wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Auch wenn einiges sich zu positiven geändert hat, so ist doch vieles auch noch so, wie ich das Annabella vor rund 15 Jahren kennengelernt habe und wie es schon zu Ostzeiten gewesen sein soll. Nicht nur der Parkplatzwächter, der gegen etwas Bakisch einem den schönsten Parkplatz reserviert oder ein besonderes Auge auf Fahrzeug wirft. Auch die Bestechungen des Servicepersonal im Restaurant sind, wenn gleich wohl teilweise ohne Erfolg, wie wir beobachten konnten, geblieben. Leider ist das Reinigungspersonal auch weiterhin recht oberflächlich. Eine Woche im Hotel ohne Bettwäschewechsel oder Saugen des Zimmers ist schon mehr als grenzwertig. Hier muss und kann die Danubius-Gruppe noch nachbessern.
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